Unser Dirigent:
Siegfried Karow, (geb. 1943 in Beilngries/Oberpfalz)
Sein Vorbild ist Hans Knappertsbusch (berühmter deutscher Dirigent 1888-1965) siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Knappertsbusch
Sein Dirigierwahlspruch von Jugend an: "Störe das Orchester nie mehr als nötig."
Musikalische Laufbahn:
1948/57 Geigen- und Hornunterricht beim Vater (Dirigent, 1957 gest.) 1958/62 9 Semester Konservatorium Dortmund, Hauptfach Horn
1959/61 Substitut im Westf. Sinfonieorchester und Philh. Orchester Dortmund 1962 3./1. Hornist im Siegerland-Orchester (seit 1982 Südwestf. Philharmonie) 1964 1. Hornist Philharmonia Hungarica 1965 3./1. Hornist Westfälisches Sinfonieorchester 1966 1. u. Solohornist Philharmonisches Orchester Essen
1972 Musiklehrer an der Musikschule der Stadt Iserlohn 1973 Musikalische Leitung Waldstädter Musikzug Iserlohn 1977 Solisten-Kollegium Iserlohn 1980 Grafenhofer Blechbläserensemble (Philharmonie Dortmund) 1987/92 Leitung der Johann Strauß-Konzerte mit Ballett u. Philharmonia Hungarica 1987 Bundespreis "Jugend musiziert" mit Schüler Stefan Anschütz (Horn) 1993 Musikalischer Direktor beim Waldstadtorchester Iserlohn
1994-04 Leitung der Internationalen Musikparade im Hembergstadion Iserlohn 1995/96 Leitung: Blasorchester Menden 1997/01 Musik- und Projektleitung der Iserlohner Blasmusiktage
2003 Abschied nach 30 Jahren vom Waldstadtorchester Iserlohn
2003 Abschiedskonzert mit der Bläserphilharmonie "Black & White" Iserlohn nach 30 Jahren Musikschule Iserlohn, und ca.100 Preisen (Jugend musiziert)
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SIEGFRIED KAROW "INS LICHT GESETZT" von Gabriele Schulz (IKZ)
08. 01.2004 ISERLOHNER KREISANZEIGER / LOKALAUSGABE / ISERLOHN
Musik bestimmt das Leben von Siegfried Karow, seit er denken kann. Beim Vater, einem Kapellmeister, erhält der erst fünfjährige Siggi den ersten Instrumentalunterricht. Von der Geige wechselt er später zum Horn. Ganz stolz trägt der gebürtige Oberpfälzer als zwölfjähriger Hornist eine maßgeschneiderte kleine Uniform der Feuerwehrkapelle in Unna.
1954 - 56 Hornist in der Feuerwehrkapelle Unna
Die Musik sollte, nein: sie musste, sein Beruf werden. Nach der Schule besuchte er das Konservatorium in Dortmund mit Horn als Hauptfach. Schon während des Studiums war er Substitut im Westfälischen Sinfonieorchester und beim Philharmonischen Orchester in Dortmund.
1962 Bühnenmusik in der Operette "Im Weißen Rößl" an der Oper in Dortmund
Sein erstes Engagement trat der 19-jährige Siggi Karow 1962 im Siegerlandorchester an, der heutigen Südwestfälischen Philharmonie.
1962 Siegerland-Orch. (seit 1982 Südwestf. Philharmonie) Ltg. GMD Prof. Rolf Agop
1964 Philharmonia Hungarica in Marl Leitung: GMD Miltiades Caridis
Die vielleicht spannendste Station folgte eineinhalb Jahre später: die Philharmonia Hungarica. Unvergessen ist ihm ein Konzert in Palermo (Siziien). Es begann um 22 Uhr. Nach der Pause leerte sich die Arena. Das Publikum verschwand und ward nicht mehr gesehen. Zweifel plagten die Musiker: Haben wir so schlecht gespielt? Sie wussten nicht, dass in Palermo eine Stunde Pause üblich war.
1964 1. Hornist Philharmonia Hungarica - Amphitheater Herodes Attikus Athen
1964 Philharmonia Hungarica Ltg. GMD Miltiades Caridis "Athen Festival"
Das Mekka der internationalen Musikkonzerte "Der Wiener Musikverein"
1964 Musikvereishaus Wien
1964 3 Konzerte mit der Philharmonia Hungarica im Musikvereinssaal in Wien (Konzertsaal der Wiener Neujahrskonzerte)
1965 Westfälisches Sinfonie-Orchester Leitung GMD Hubert Reichert
Nach einem Jahr beim Westfälischen Sinfonieorchester rief die Bundeswehr. "Ich sollte Stoppelhopser in Ahlen werden", erinnert sich Karow. Kollegen alarmierten Major Otmar Fabry vom Luftwaffenmusikkorps. Der sorgte dafür, dass der junge Wehrpflichtige nicht als Pionier über Äcker robben musste, sondern Militärmusiker werden durfte. Siggi Karow entschied sich für den niederländischen Standort Budel - "wegen der Auslandszulage". Allerdings lief bereits eine Bewerbung beim Philharmonischen Orchester Essen. Und weil die Essener dringend einen 1. und Solohornisten benötigten, entkam Karow der Bundeswehr und durfte einen deutlich besseren Solovertrag unterschreiben.
1966 1. und Solo-Hornist im Philharmonischen Orchester Essen mit Dirigierlust
Drei Jahre später war die Solokarriere zu Ende. Eine Lippenlähmung zwang ihn, sich neu zu orientieren. Bei der Sparkasse Iserlohn begann Siegfried Karow eine Banklehre. Zugleich machte er sein Fachabitur nach. Als die Ausbildung abgeschlossen war, war seine Lippenlähmung nahezu überwunden. Eine Solokarriere kam aber nicht mehr in Frage. Eine Alternative war die Musikpädagogik. Iserlohns Musikschule brauchte einen zupackenden Lehrer. Als 29-Jähriger startete Siggi Karow in seinen dritten Beruf.
1977 Solisten-Kollegium Iserlohn
1978 - Seine sehr begabte Schülerin Renate Wege geb. Hücking, besteht auf Anhieb die Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule Detmold und ist seit 25 Jahren Solohornistin im Philharmonischen Orchester Trier.
1980 "Die Grafenhofer" Blechbläserensemble der Dortmunder Philharmoniker (3. von rechts)
1980 Kiepenkerl - Brass-Band der Dortmunder Philharmoniker (4. von links)
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Weil die Musikschule in ihren Richtlinien auch die Förderung der Laienmusik vorsah, wurde Karow die Probenarbeit beim Waldstädter Fanfarenzug angetragen, der sich vorgenommen hatte, künftig auch Melodien zu spielen. "Nach der ersten Probe wollte ich hinschmeißen. Die kannten keine Noten, und dazu der entsetzliche Krach!
Walter Herdes, Ratsmitglied und Ehrenmitglied im Fanfarenzug, bekniete Karow: "Wir spielen auch nicht mehr so laut." Auch nach dem zweiten Versuch sah der Musiklehrer keinen Sinn in weiterer Probenarbeit und verabschiedete sich. Die Musikanten aber wollten weg vom Fanfarenzuggebläse und "richtige" Musik machen. Das ging nicht ohne professionelle Anleitung. Lange bettelten sie, bis sich Karow dann doch noch erweichen ließ. Zwei Jahre und viele intensive Proben später gaben die Waldstädter ein Kurkonzert im Kurhaus von Bad Meinberg. Welch eine Karriere für einen Fanfarenzug! Und Siggi Karow schmunzelt noch heute: "Der Kurdirektor hat sich nicht beschwert." Um ihren musikalischen Motor nicht zu verlieren, machten die Waldstädter Siggi Karow im gleichen Jahr zum Ehrenmitglied.
In der Musikschule gab es mittlerweile eine stattliche Anzahl junger talentierter Bläser; Karow gründete das Bläserensemble der Musikschule, das auch zum Reservoir für den Waldstädter Musikzug wurde.
1987 Dr. Stefan Anschütz Bundespreis "Jugend musiziert"
Einer der begabtesten Schüler Siggi Karows war Stefan Anschütz, der es 1987 als Solo-Hornist bis zum Bundespreisträger im Wettbewerb "Jugend musiziert" brachte, und der zusammen mit Johannes Busemann (ehem. Hornschüler Karows) bis heute der einzige Solopreisträger der Musikschule Iserlohn auf Bundesebene ist.
Im selben Jahr holte Karow "seine" Philharmonia Hungarica zu einer Johann-Strauß-Gala nach Iserlohn, sein Beitrag zur 750-Jahr-Feier der Stadt Iserlohn und zum 250. Geburtstag der 2. IBSV-Kompanie, der Karow seit langer Zeit freundschaftlich als Ehrenoffizier verbunden ist. Danach konzertierte die Philharmonia Hungarica, wiederum unter Siggi Karows Dirigat.
1992 Johann-Strauß- Konzert zu Gunsten der Bosnien-Hilfe
Amüsantes berufliches Ballettgespräch
Nach dem Konzert 1992 fragte mich das Hagener Ballett, an welchem Theater ich als Kapellmeister sei. Worauf ich sagte, dass ich freischaffend bin. Haha!
Warum fragen Sie? – Ja, so angenehme Tempi wie sie dirigiert haben, kann unser nicht. - -
Ja, wissen sie, die meisten Dirigenten kennen nur ihr Klavier und haben
keine Ahnung von der weiblichen Schrittlänge. Da lachten die beiden
Ballettdamen und hielten sich den Bauch, und ich blieb ganz seriös, obwohl ich am liebsten vor Lachen geplatzt wäre. Ja, und woher wissen sie das? - - Weil mir das fast alle Ballettmädels erzählt haben.
Dann habe ich sie gefragt, ob sie mir ein Zeugnis ausstellen würden, dass
ich die Schrittlänge der Ballettdamen gut dirigieren kann.- - -
Aber gerne. So bekam ich ein Zeugnis von allen Damen unterschrieben: Herr S. Karow usw. mit dem Zusatz: sehr empfehlenswert! Das war das knisternste berufliche Gespräch meines Lebens. Jeder andere hätte vor Lachen gebrüllt. Aber weil ich so cool blieb, haben die Mädels bestimmt gedacht ich wäre vom anderen Ufer. Der Balletttänzer, der das Ballett zusammengestellt hatte, kam später zu mir und fragte mich. Sagen sie mal, was haben sie denn den Mädchen erzählt, die haben sich vor Lachen und kichern in der Garerobe nicht mehr eingekriegt. Ich sagte nur lapidar, ach es war nur Berufliches! Er zog schmunzelnd von dannen.
EIn unvergeßliches Konzerterlebnis
1990 Platzkonzert mit dem Waldstadtorchester Iserlohn im Hyde Park in London
Aus dem Waldstädter Fanfarenzug war längst das Waldstadtorchester geworden; die logische Umbenennung, verbunden mit der Ernennung Siggi Karows als Musikalischer Direktor, folgte 1993. Längst war die Formation aus dem musikalischen Leben Iserlohns nicht mehr wegzudenken. Das reichte von zahlreichen großen und kleineren Konzerten bis hin zur Mitwirkung bei Schützenfestzügen oder bei der Internationalen Musikparade, für deren Finale Karow die Leitung übertragen wurde. Ein Ensemble wie das Waldstadtorchester braucht eine Auftrittskluft. "Wenn schon Operettenuniform, dann wenigstens schick", sagte sich Karow und entschied sich für einen schwarzen Gehrock aus schwerem Tuch
Der erste IBSV Festzug
25. Internationale Musikparade Iserlohn 1995 im Hembergstadion Ltg. S. Karow
2003 Abschied nach 30 Jahren vom Waldstadtorchester Iserlohn mit Majoretten
1994 - 2004 Leitung der Internationalen Musikparade im Hembergstadion Iserlohn
Heute dirigiert er in einem leichten eleganten Gehrock. Die noch immer musikbegeisterten früheren Mitglieder des Blechbläserensembles scharte Karow 1997 in der Concert-Band "Black & White" um sich, einem Projekt-Orchester, das sich zweimal jährlich zu Workshops und Konzerten trifft. Dem erfolgreichen Weihnachtskonzert 2003 folgt am 21. März in der Parkhalle ein großes Frühlingskonzert mit insgesamt 150 Mitwirkenden. Der Vorverkauf dazu beginnt in den nächsten Tagen.
Nach mehr als 30 Jahren in Diensten der Stadt Iserlohn wurde der 60-Jährige im vergangenen Herbst in den Ruhestand verabschiedet. Die neu gewonnene Zeit nutzt er, um an neuen Projekten zu arbeiten, bevorzugt natürlich mit der Concert-Band "Black & White". Dass die aufregende Arbeit als Musiker, Musikpädagoge, Bandleader und Dirigent nur möglich war mit der verständnisvollen Begleitung und Unterstützung seiner Frau Tissy verschweigt Siggi Karow nicht. Es folgt ein dankbarer Blick.
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Nach dem Konzert ist vor dem Konzert, es weht wieder ein neuer Wind. Aber vorher ist ein kleiner Umtrunk mit Danksagung für die prächtige Leistung fällig.
Auf Wiedersehn bis zum nächsten"BPI Event"
Falls Sie eine Auskunft wünschen, rufen Sie mich bitte an: 02371 26054 oder 02371 965 820 Handy 0160 9595 6073 oder schreiben Sie an: siegfriedkarow@gmx.de
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